Exkursion ins Museum für Frühindustrialisierung in Wuppertal
Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b waren am Freitag, den 24.6.2016 gemeinsam mit unserer Geschichtslehrerin Frau Burgard, Herrn Badrani und unseren Klassenlehrern Frau Gritzka und Herrn Petrusch im Museum für Frühindustrialisierung in Wuppertal-Barmen. Dort haben wir zahlreiche Antworten auf unsere Fragen zum Leben der Menschen zur Zeit der Frühindustrialisierung erhalten beispielsweise zu den Bereichen Kinder- und Frauenarbeit.
Frauen und Kinder wurden hauptsächlich in der Textindustrie eingesetzt. Sie erhielten nur halb so viel Lohn wie Männer. Damit waren sie für die Fabrikbesitzer attraktive Arbeitskräfte. Mit ihrem kleinen Gehalt trugen die Kinder aktiv mit dazu bei, die Familie zu ernähren.
Mit ihren kleinen und feinen Händen konnten sie Webstühle und andere Maschinen gut bedienen. Sie arbeiteten 12 bis 16 Stunden pro Tag an sechs Wochentagen und erledigten zudem noch häusliche Arbeiten für die Familie. Die Kinder arbeiteten mindestens zehn Stunden und erhielten im Anschluss zwei Unterrichtsstunden. Ihre Tätigkeit in den Fabriken bestand vorwiegend darin, unter die laufenden Maschinen zu kriechen, um diese zu reinigen oder Wollreste aufzusammeln, damit diese wieder verwendet werden konnten. Um zu vermeiden, dass sie während der Arbeit einschlafen, wurden sie zu ihrem eigenen Schutz von den Aufsehern geschlagen. So sollte zu ihrem eigenen Schutz vermieden werden, dass sie von den laufenden Maschinen überrollt wurden und Amputationen oder andere Verletzungen erleiden. Die Fabrikarbeit führte zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Rückenschäden oder Lungenerkrankungen. Im Museum konnten wir selbst per Hand einen Webstuhl bedienen und den Lärm eines per Dampfmaschine betriebenen Webstuhls am eigenen Leibe erfahren.
Der Wohnraum der Menschen war sehr beengt. Sie lebten zu vielen Menschen unter ärmlichen Bedingungen meinst in einem einzigen Raum. Privatsphäre gab es kaum. Während die Kinder auf dem Boden schliefen, hatten die Eltern ein Bett, das mitunter für ein paar Stunden pro Tag an einen fremden Arbeiter vermietet wurde, der die Zeit zum Schlafen nutzte. Da es an Geld mangelte, mussten die Menschen oftmals Hunger erleiden. Die Menschen besaßen meist nur zwei Kleider. Eines für die Arbeit und eines für den sonntäglichen Kirchgang.
Unser Museumsbesuch wurde von einem Rundgang im benachbarten Friedrich-Engels-Haus abgerundet. Die Familie von Friederich Engels war eine der wohlhabendsten Wuppertaler Fabrikbesitzer. Ihr luxuriöser Lebensstandard stand in einem großen Kontrast zu dem der Arbeiter, die unter der Aufsicht der Fabrikbesitzer ebenfalls auf dem Fabrikgelände wohnten.
Wir fanden es interessant, etwas über das Leben der Menschen zur Zeit der Frühindustrialisierung zu erfahren. Danke an die Museumsführer und die Lehrer, die uns begleitet haben!
Hatice Altinordu, Büsra Kurt, Asma Soultana, Eranda Drnari und William Domazet und unsere Mitschülerinnen und Mitschüler aus den Klassen 8a und 8b